Mittelkurs #1 - Gesprochenes Schwedisch

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Markus: Tjena Anders, hur är det?
Hey Anders, was geht?
Anders: Jo tack, det är bra. Själv då?
Ja doch, geht gut, danke. Und selbst?
Markus: Jorå, det knallar och går. Lite tråkigt väder bara.
Ja doch, es geht und steht. Das Wetter ist nur etwas langweilig.
Anders: Jo men vad ska man säga, det är höst.
Ja, aber was soll man sagen, es ist Herbst.
Markus: Jo det är väl det.
Ja, ist wohl so.
Anders: Du, vad hade du för dig igår?
Du, was hast du eigentlich gestern so getrieben?
Markus: Jo ser du, jag var hos päronen. De har tjackat ny TV. Med UltraHD. Det måste man ju kolla in, liksom.
Ja du, ich war bei meinen Alten. Sie haben einen neuen Fernseher gekauft. Mit UltraHD. Das muss man ja auschecken.
Anders: Va? Har de köpt en TV med UltraHD? Det skulle jag vilja ha.
Was? Sie haben einen Fernseher mit UltraHD gekauft? Das hätte ich auch gerne.
Markus: Jo, men lite väl när man bor i studentkorridor.
Ja, aber es ist ein bisschen zu viel in einem Studentenheim.
Anders: Jo, det är sant.
Ja, das ist richtig.
Markus: Vad gjorde du då?
Was hast du denn gemacht?
Anders: Nej, men, jag satt här och kollade på ”Die Hard” och tog det lugnt med en öl.
Naja, ich sass hier und habe ”Stirb Langsam” geschaut und mich mit einem Bier entspannt.
Markus: Film och bärskväll utan mig?
Film und Bierabend ohne mich?
Anders: Ja, vad då då, du var ju hos dina föräldrar.
Ja und, du warst ja bei deinen Eltern.
Markus: Ja, jo, det är sant.
Ja, doch, das stimmt.
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det knallar och går
es geht gut
  
ha för sig
machen, tun
  
knalla
latschen, gehen
  
kolla in
abchecken, anschauen, angucken, ansehen
  
liksom
halt, einfach, weißt du
  
(ett) päron
Elternteil, Eltern
  
tjacka
kaufen
  
vara lite väl
zu viel sein

Beachte, dass der Dialog in talspråk, gesprochener Sprache, eingespielt ist aber in Schriftsprache geschrieben ist.

Begrüßungen

Tjenare, tjena und tja sind alle Abwandlungen von tjänare* und sind ganz normale Begrüßungen in Schweden. In einer formellen Situation können sie auch auftauchen, wenn jemand sich als besonderes locker darstellen will.

Darauf folgt oft die Frage nach dem Wohlbefinden. Neben das übliche Hur mår du? gibt es auch:

Hur är det?
Wie ist es?

Hur är läget?
Wie ist die Lage?

Vad händer?
Was passiert?

Tjänare ist als Slangwort für hej etwa 100-150 Jahre alt.

Sörrö und hörrö

bzw. serru und hörru

Sörrö ist ser du und hörrö ist hör du, also siehst du und hörst du. Es wird so wie man auf Deutsch weißt du benutzt oder du verstehst.

Jo, serru, jag var tvungen att göra det.
Ja, du verstehst, ich musste das tun.

Jo, hörru, jag var tvungen att göra det.
Ja, weißt du, ich musste das tun.

Hörrö wird auch als Interjektion, also Ausruf, benutzt, um die Aufmerksamkeit von jemandem zu erlangen oder einfach um jemanden anzusprechen:

Hörrö, kom tillbaka!
Hey, du, komm zurück!

Hörru du, har du varit i Sverige någongång?
Du, warst du schon mal in Schweden?

Denk daran, dass man das hier nicht schreibt sondern nur ausspricht. Deswegen die unterschiedliche Schreibweise.

Liksom

Sowie man auf Deutsch auch oft Füllwörter in den Satz reinschiebt (z.B. halt), macht man das auch auf Schwedisch. Vor allem junge Leute sagen oft liksom, das eigentlich „sowie“ bedeutet. Dazu hört man auch die Synonyme typ oder das Wort ba, eine Abkürzung von bara, nur.

Ausspracheregeln

Auslautkonsonant

Bei vielen Wörtern entfallen in der gesprochenen Sprache der auslautende Konsonant.

Schriftsprache Aussprache Übersetzung
jag ja [ja] [jɑː] ich
det de [deː] das, es
är ä [ɛː], e [eː] bin,bist,ist,sind,seid
var va [va] [vɑː] war,warst,waren,wart
vad va [va] [vɑː] was
med me [meː] mit

Verb-Endungen

In gesprochenem Schwedisch entfallen auch die Endungen der Verbformen Präteritum und Supinum.

Jag jobbade hårt igår.
Ja jobba hårt igår.
Ich arbeitete gestern hart.

Jag har jobbat hårt den här veckan.
Ja har jobba hårt den här veckan.
Ich habe diese Woche hart gearbeitet.

Zusammenschmelzung

Wörter, die auf vor allem G oder D enden, verlieren diese, wenn das folgende Wort auf D ablautet. Dieses D wird dann in der gesprochenen Sprache zu R. Zu beachten ist, dass diese „Regel“ nur für manche Wörter gilt. Vor allem Pronomen (du, dig, „dom“, det) und .

Dieses Phänomen taucht auch bei anderen Konsonanten auf und bei unbetonten Vokalen, vor allem, wenn diese in der gesprochenen Sprache normalerweise wegfallen.

Schriftsprache Aussprache Übersetzung
Tog du (…) toru [tuːrɵ] Nahmst du (…)
(Jag) ser dig serej [seːrɛj] (Ich) sehe dich
(Han) har det (bra) hare [hɑːrɛ] (Er) hat es (gut)
(Vad) gör du då? jörurå [jœːrʉːrɔ] (Was) machst du denn?
Hade du (kul på festen?) haderu [hadərʉː] Hattest du (Spaß auf der Feier?)
Själv då? självrå [ɧɛlvrɔ] Und du selbst?
Ta det lugnt tare [tɑːrɵ] Beruhig dich

Natürlich passiert diese Zusammenschmelzung vor allem dort, wo die Sprecher ihr R „rollen“, da es vorne an den Zähnen kreiert wird ähnlich dem D.

Dom

Die Pronomen de und dem werden umgangsprachlich zu dom und laut unserer Ausspracheregeln sogar manchmal zu rom. Das irritiert sogar Muttersprachler bei der Rechtschreibung, da sie denken dem wäre die korrekte Schreibung auch für de.

Subjekt
De är här.
Sie sind hier.

Objekt
Jag ser dem.
Ich sehe sie.

Umgangsprache
Dom är här.
Sie sind hier.

Jag ser dom.
Ich sehe sie.